Auf den heutigen Tag waren wir alle sehr gespannt, da wir das Ziel unserer Tour schon vor Augen hatten. Die Übernachtung im Vereinshaus des SC-Weiterdingen war recht komfortabel, da wir unsere Isomatten auf Turnmatten legen konnten. Der Tag begrüßte uns mit Sonnenschein und nach dem gestrigen Grillabend auf der Terrasse, frühstückten wir bei ausgelassener Stimmung gemeinsam in der Küche, wo es auch noch die leckeren Beeren-Joghurt-Müsli Desserts gab. Vor der Abreise wurden noch einige Wäschestücke auf dem Parkplatz vor dem Vereinshaus zum Trocknen ausgebreitet.
Gegen 11:00 brachen wir dann bei
praller Sonne gemeinsam von Weiterdingen auf und durchquerten
Hilzingen, wo wir den Schlüssel unserer Unterkunft am Rathaus
abgaben und fuhren weiter Richtung Bodensee. Während des Radelns
stimmten einige die Melodie des Liedes „Gehet nicht auf in den
Sorgen dieser Welt“ an. Wir kamen dann in die Ortschaft Singen, wo wir einige Zeit am Ufer
der Aach entlang fuhren. Ziel für unsere Mittagspause war die Stadt
Radolfzell am Bodensee. Dort fielen wir mit unseren bunten
Fahrrad-Flaggen den Menschen auf und verteilten einige Info-Flyer
zu der Veranstaltung des Versöhnungsbundes,
Im
Mettnau-Park von Radolfzell hatte unser Fahrer des Begleitautos
bereits einen wunderschönen Platz für die Mittagspause gefunden und
wir verbrachten dort einige Zeit direkt am Bodensee. Das Sommerwetter
lud zum Baden ein. An unsern Uferstück war bereits eine Gruppe mit einem
Hund am Baden. Der Hund drehte im Flachwasser
unermüdlich seine Kreise und freute sich über die Abkühlung. So hielt es
einige von uns auch nicht
lange am Ufer. Nach der erfrischenden Abkühlung im Bodensee fanden
wir uns wieder zu ein Gruppenfoto ein. Dazu setzten wir uns auf einem
urwüchsigen, zu einer
Brücke gebogenen Stamm eines Baumes. Vor unserer Weiterfahrt kamen
wir noch mit einer Frau ins Gespräch, die sich für unsere
Friedensarbeit interessierte und uns über ein Buch von Mosab Hassan
Yousef „Sohn der Hamas“ informierte, das sie sehr beeindruckt
hat. Es handelt sich um eine Biografie, die einen Gesinnungswandel eines
Hamas-Mitglieds
dokumentiert.
Von Radolfzell aus fuhren wir dann
weiter in östlicher Richtung dem Ziel unserer Unterbringung in
Konstanz/Litzelstetten entgegen. Ein Teil der Strecke verlief entlang
des Bodensees, später kamen wir am Kloster Hegne der barmherzigen
Schwestern vorbei, einem
ehemaligem Schloss. Im letzten Abschnitt sind wir noch ein
kleines Stück entlang einer Landstraße gefahren. Am Ortseingang von
Litzelstetten wurden wir von Thomas aus seinem roten PKW freudig
begrüßt. Dann war es nicht mehr so weit bis zu unserer
Unterkunft, dem Gemeindehaus der evangelischen Auferestehungsgemeinde,
das sehr
idyllisch in direkter Nähe eines Strandbads gelegen war. Wir konnten
es erst kaum glauben, das wir wirklich angekommen waren, setzten uns
draußen auf die Bänke oder Wiesen und teilten noch von unserem
Proviant, Äpfeln vom Wegesrand und Keksen.
Viel Zeit zum Ausruhen hatten wir
allerdings nicht, da abends gegen 19:00 in Konstanz ein
Zusammentreffen mit der österreichischen Radlergruppe geplant war.
Diese Gruppe vom Versöhnungsbund ist von Wien aus gestartet.
So machten wir uns wieder auf den Weg
von Litzelstetten entlang eines schönen Fahrradweges, einer von der
Abendsonne durchfluteten Baumallee, dann weiter in das Zentrum von
Konstanz zur Hafenstraße. Dort wurden wir von den österreichischen
Radlern fröhlig begrüßt, die mit ca. 30 Radlern schon auf uns
warteten.
Wir tauschten uns mit den Radlern der
österreichischen Tour aus, deren längste Etappe ca. 110 km betrug.
Einige fanden für sie am anstrengendsten Ihre Etappe am Arlberg vor
Konstanz.
Die letzten Meter zum Empfang am Hafen
radelten wir mit läutenden Fahrradklingeln gemeinsam.
Am Hafen wurden wir von einem Komitee
und einer Menge von Teilnehmern der Jubiläumsveranstaltung des
Versöhnungsbundes begrüßt. Aus vielen Ländern waren Menschen nach
Konstanz
angereist: u.a,. aus Japan, dem Kongo, Bangladesh und mehreren
europäischen Ländern. Es gab einige Ansprachen, auch von unseren
Organisatoren, und Wiedertreffen u.a. mit Karen Becker-Hinrichs. Für uns
Radfahrer gab
es genügend Apfelschorle, die bei dem Sommerwetter sehr gerne
angenommen wurde und als Andenken wurden japanische Origami-Kraniche
verteilt. ( Nach dem Tode des Atombombenopfers Sadako Sasaki, die mit
dem Falten von Origami-Kranichen gegen ihre durch die Strahlung
verursachte Leukämie-Erkrankung ankämpfte, gelten Origami-Kraniche auch
als Symbol für Frieden und den Widerstandes gegen Atomwaffen. )
Bei dem Empfang waren einige Journalisten, die Fragen zu
der Motivation der Friedensradtour stellten. Ein Thema der Gespräche
war auch die aktuelle Situation im Brennpunkt Israel / Palestina.
Nach dem Empfang am Konstanzer Hafen
radelten wir ein Stück weiter in die Altstadt am Münster vorbei zu
der spanischen Pizzeria „Costa del Sol“. Dort ließen wir den
Abend auf einer Dach-Terasse unter freiem Himmel zusammen mit einigen
anderen Gästen vom Versöhnungsbund, unter anderem aus Belgien und
Amerika bei einem leckeren Essen ausklingen, diesmal ohne selber in
der Küche aktiv werden zu müssen. Die verschiedenen Pizza-Sorten
wurden untereinander geteilt und es gab lebhafte Gespräche. Am
späten Abend fuhr ein Teil mit dem Bus ein anderer mit den Fahrrad
zurück zur Unterkunft nach Litzelstätten, wo wir etwas erschöpft
aber glücklich ankamen. Es war ein sehr abwechslungsreicher schöner
Sommertag, den wir wohl nicht so schnell vergessen werden.
Text von Holger
Und hier die Sicht von Marta :) Ein Zeugnis dafür wie engagiert und hilfsbereit unsere Teilnehmer sind.
Text von Holger
Und hier die Sicht von Marta :) Ein Zeugnis dafür wie engagiert und hilfsbereit unsere Teilnehmer sind.
Von Weiterdingen aus ging es nun weiter bis Litzenstetten im
Norden von Konstanz, und abends dann in die Stadt, wo ein Treffen mit der
österreichischen Fahrradtour und dann ein gemeinsamer Empfang durch den Verband
geplant war.
Wir hatten einen sehr angenehmen Radweg ohne nennenswerte
Steigungen und erblickten mittags in Radolfzell den Bodensee. Dort verbrachten
wir eine längere Mittagspause im Park direkt am Ufer, die auch Gelegenheit zum
Schwimmen bot. Wir hätten gut noch länger dort bleiben können, aber die halbe
Tagesstrecke lag noch vor uns. Ein umgefallener toter Baum, der waagerecht in
der Luft hing, und so ein wunderbares Klettergerüst darstellte, weckte
Kindheitserinnerungen an ein ähnliches Exemplar in Bonn, wo der eine oder die andere bei den länger
zurückliegenden Jahrestagungen gespielt hatte.
Dort ließen wir ein Gruppenfoto von uns machen, und fuhren
dann weiter. Erst am See entlang, Richtung Konstanz, und erst kurz vor der
Stadt bogen wir ab zu unserer Unterkunft im evangelischen Gemeindehaus von
Litzenstetten.
Nach dem Abladen des Gepäcks blieb eine halbe Stunde zur
Entspannung, und dann mussten wir schon wieder los, zu unserem Treffen in
Konstanz.
Wir trafen an einer der großen Seerheinbrücken in Konstanz
die Österreicher, und fuhren dann gemeinsam die Promenade entlang, bis wir Nahe
der Imperiastatue herzlich empfangen wurden mit Applaus, Begrüßungsreden,
Gruppenfoto, und vor allem Apfelschorle. Es war für die VB-Mitglieder unter uns
ein tolles Wiedersehen mit vielen Bekannten aus dem Verband, aber auch eine
schöne Begegnung mit vielen Menschen aus anderen Ländern. Aus diesem Anlass
ließen wir den Abend in einer spanischen Pizzeria ausklingen.
Die Zeit verging wie im Flug, und dass wir vor dem
Schlafengehen noch 10 km Fahrrad zu fahren hatten, schreckte dann irgendwann
nach halb elf tatsächlich einige ab, die dann Bus fuhren, aber ein harter Kern
von fünf Radlern wagte die Heimfahrt in der noch nicht vertrauten Gegend durch
teilweise stockdunkle Parks. Und so lange dauerte die Fahrt dann eigentlich gar
nicht, alle kamen fast zeitgleich an. Mit dem Wissen, am nächsten Morgen nicht
alles zusammenpacken und weiterfahren zu müssen, schliefen wir in dieser Nacht
gut, wenn auch nicht sehr lange, da ja am nächsten Tag schon morgens die
Veranstaltungen zur Centennialfeier begannen.